Die Hamburger Kunsthalle – das sind über 700 Werke und 100.000 Zeichnungen verteilt auf 13.000 Quadratmeter und über 600 Jahre Kunstgeschichte. Die Hamburger Kunsthalle gilt mit seinen Werken europäischer Kunst zu den bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands. Wir nehmen euch mit auf eine Reise durch die malerische Zeit der italienischen Kunst aus dem 14. Jahrhundert. Wir stellen euch die „Alten Meister“ mittelalterlicher Malerei vor und landen schließlich über den Realismus und Impressionismus bei der gegenwärtigen Kunst.
Alte Meister
Bei den „alten Meistern“ beginnt der Rundgang in der Hamburger Kunsthalle. Den Schwerpunkt bilden hier Altäre und Malereien der religiösen Künstler aus dem Mittelalter. Aber auch einige Werke aus der frühen Neuzeit können hier entdeckt werden. Ein besonders eindrucksvolles Stück aus der Sammlung erwartet euch bereits am Anfang der Ausstellung. Hier kann der ehemalige Hochaltar der Petrikirche Hamburg aus dem Jahr 1383 von Betram von Minden bewundert werden. Weiter geht es mit religiösen Szenerien aus der Bibel und Werken von Lucas Cranach d.Ä., der sich sehr zum Leidwesen der katholischen Kirche mit den reformatorischen Gedanken Martin Luthers und Philipp Melanchthons befasste. In einem Gemälde des niederländischen Künstlers Rembrandt wird die Szene von Simeon und Hanna im Tempel dargestellt. Rembrandt und van Dyck zählen dabei zu den Ausstellungswerken des goldenen niederländischen Zeitalters. Weitere Werke der frühen Neuzeit sind von internationalen Meistern wie dem spanischen Maler Goya zu bewundern.
19. Jahrhundert
In der zweiten Sammlung der Hamburger Kunsthalle werden die unterschiedlichen Kunstrichtungen der Neuzeit deutlich. Die hier ausgestellten Werke sind teilweise noch von der Malerei der „Alten Meister“ inspiriert. Dabei hat sich die Kunst in diesem Zeitalter mehrfach weiterentwickelt. Eines der bekanntesten Werke der Romantik ist hier ausgestellt. Der „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich aus dem Jahr 1817 ist auch heute noch Bestandteil des Kunstunterrichts und inspirierte sogar Friedrichs zeitgenössische Musiker zu romantischen Kompositionen. So zum Beispiel Franz Schubert in seinem “Der Wanderer”. Weitere Malereien sind von künstlerischen Größen wie Philipp Otto Runge, Max Liebermann und renommierten französischen Künstlern wie Claude Monet und Jean-Baptiste Camille Corot ausgestellt. Monet gilt mit seinem Werk „Impression – soleil levant“ (Musée Marmottan Monet, Paris) als Begründer des Impressionismus.
Klassische Moderne
Die Sammlung der „klassischen Moderne“ umfasst Werke von 1900 bis 1960. Während des 2. Weltkriegs wurden wichtige Gemälde von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Großzügige Spender und Förderer des Museums konnten mit der Zeit neue Werke für die Kunsthalle beschaffen. Heute sind dort Arbeiten des expressionistischen Künstlers Edvard Munch (bekannt für „Der Schrei“) und Werke des vom Kubismus und der Moderne geprägten Künstlers Max Beckmann ausgestellt. Auch Pablo Picassos „Der Kunsthändler Clovis Sagot“ aus dem Jahr 1909 sollte hier unbedingt betrachtet werden.
Kunst der Gegenwart
Die Kunst der Gegenwart befindet sich im unteren Teil des Museums und mit Sonderausstellungen auch im Gebäude des angrenzenden Restaurants „The Cube“. Einen wichtigen Anziehungspunkt bildet hier der von Oswald Mathias Ungers gestaltete Kubus mit weißer Sandsteinfassade. Bekannte Künstler wie Gerhard Richter und Joseph Beuys überzeugen mit ihren zum Ausdruck gebrachten Gedanken. Die Ausstellung „Honey, I rearranged the collection“ überzeugt sogar mit Ton- und Videoaufnahmen.
Kupferstichkabinett und Hamburger Kunst
Im Kupferstichkabinett warten mehrere Tausend Zeichnungen auf euch. Darunter findet ihr alleine 30.000 Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Sammlung des Hamburger Kunsthändlers und Sammlers Ernst Harzen, sowie Zeichnungen von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge.
Natürlich gibt es auch eine kleine Galerie von Ausstellungsstücken Hamburger Künstler. Hier könnt ihr euch sowohl über die Entstehung und die Arbeit im Museum als auch über die Hamburger Kunstgeschichte informieren.
Ich persönlich finde es immer sehr spannend durch die verschiedenen Zeitalter der Kunst zu reisen. Mit dem Betreten jeder neuen Sammlung wird auch in der Hamburger Kunsthalle der sich vollzogene Wandel deutlich. Beginnend mit Auftragsmalereien der „Schönen und Reichen“ des Mittelalters und naiven Darstellungen von Szenen aus der Bibel wandelt sich die Kunst zum multidigitalen Ausdruck von Gefühlen und persönlichen Meinungen die es nicht nur auf Perfektion und Schönheit abgesehen haben.
Adresse:
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag: 10 – 18 Uhr
Donnerstag: 10 – 21 Uhr
Montag: Geschlossen