Teeverkostung, Kaffeesäcke und eine große Portion Hamburger Geschichte
Das Speicherstadtmuseum am Sandtorkai 36 gehört zum Block L aus dem Jahre 1888 und ist damit Teil des vor zwei Jahren ernannten UNESCO-Weltkulturerbes. Die Zweigstelle des Museums der Arbeit präsentiert insbesondere die Lagerung und Aufbereitung von Importgütern wie Kaffee, Tee, Kakao und Kautschuk. Aber auch die Baugeschichte wird in dem alten Lagergebäude der Speicherstadt anschaulich dargestellt. Die regelmäßig stattfindenden Kaffee- und Teeverkostungen und Krimilesungen lassen ein Stück Hamburger Geschichte in authentischer Kulisse wieder aufleben.
Ihr denkt, Tee ist Tee, Beutel rein, Wasser drauf, kurz ziehen lassen – und fertig? Da gibt’s nix groß zu erzählen? Weeeit gefehlt! Spätestens nach einer Verkostung im Speicherstadtmuseum wird klar, was wir bisher doch alle für Teesünder waren…
Erst die Botanik, dann die Zubereitung
Es geht los mit der Botanik, den Ur-Tees aus China und Indien und den vielen verschiedenen Unterarten der Teepflanze. Pflanze ist dabei ein ziemlich süßes Wort für Bäume, die teilweise bis zu 25m hoch werden können und dabei ziemlich dicke Stämme entwickeln. Mit den armen Teepflückern, die dort oben nach Blättern suchen, möchte ich nicht tauschen. Hut ab! Aber natürlich gibt es auch kleine, zarte Pflänzchen, von denen bei guten Tees nur die jungen Blättchen und Knospen verwendet werden. Guter Tee wird noch per Hand gepflückt, da die meisten Maschinen zu grob sind für eine qualitativ hochwertige Auslese. Ein weiteres Merkmal für eine gute Qualität ist die Größe der Blätter. Je kleiner das Teeblatt, desto geringer die Qualität, denn nach der Zugabe von Wasser soll sich das Blatt entfalten können. Tea Taster Henning Schmidt verrät, dass Discounter oft nur noch die übrigbleibenden Krümel eines Teeimports für ihre Teebeutel verwenden. (Uurgh…) Am besten ist also die Zubereitung von schönen, großen Teeblättern in einem Teefilter, der fast den gesamten Raum der Teekanne einnimmt.
Mhm… So langsam beginnt der Durst auf eine erfrischende warme Tasse Tee? Ab in die Küche, die Lieblingsgrünteezubereitung geschnappt, Wasser gekocht und… STOPP! Erst einmal das kochende Wasser abkühlen lassen, denn sonst schmeckt grüner Tee schnell bitter. Ordnungsgemäß zubereiteten Tee vom echten Experten bekommt man nach der Einführung natürlich auch. Schnuppern, schlürfen, Lieblingstee wählen ist angesagt!
Das war’s?
Damit aber noch nicht genug. Wann welcher Tee am besten getrunken wird, welche No-Go’s es bei der Zubereitung gibt und von welchen Produkten man am besten direkt die Finger lässt, erklärt der hauseigene Tea Taster des Teespeichers Henning Schmidt. Mit viel Freude, Elan und (ohja!) Liebe zum Tee deckt er einige spannende Geschichten rund um die asiatische Teepflanze auf. Welcher Tee wird aus welcher Teepflanze hergestellt, oder können aus einer Gattung gleich mehrere Sorten entstehen? Wie funktioniert ein mehrfacher Aufguss und klappt das auch mit dem Schwarztee? Die Auflösung gibt’s bei der Teeverkostung im Speicherstadtmuseum. ;-)