Als jemand, der in der Norddeutschen Tiefebene aufgewachsen ist, grüße ich eigentlich jede Person egal ob Morgens oder am Abend mit einem ordentlichen MOIN. Woher das Moin stammt und warum dieser Gruß universell ist und ein Ausdruck hanseatischer und norddeutscher Wärme ist, wollen wir Euch hier gerne näher bringen.
Was bedeutet eigentlich „Moin“?
Kurz, knapp und sympathisch – „Moin“ ist der norddeutsche Klassiker unter den Begrüßungen. Es bedeutet so viel wie „Hallo“, wird aber oft fälschlich mit „Morgen“ assoziiert. Tatsächlich kommt der Gruß vom niederdeutschen oder Plattdeutschen Wort „moi“, was so viel wie angenehm, gut, schön bedeutet. Und es bedeutet dementsprechend ich wünsche Dir einen Schönen Tag (Morgen, Abend, Vormittag, Nachmittag, Nacht oder was auch immer).
Woher kommt der Gruß?
Der Gruß hat seinen Ursprung in Norddeutschland, insbesondere in den Regionen rund um Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und Teile von Mecklenburg-Vorpommern. Auch im niederländischen und ostfriesischen Raum ist „Moin“ natürlich verbreitet. Wahrscheinlich entstammt der Gruß aus dem 17. Jahrhundert, aber gesichert ist das nicht ;-)
„Moin“ oder „Moin Moin“? Gibt’s da einen Unterschied?
Ja – zumindest sagen das die Norddeutschen gern. Während „Moin“ als sachlich-norddeutsche Standardbegrüßung gilt, wird der Doppelgruß oft als gesprächiger oder touristischer Gruß empfunden und kann übersetzt werden ich wünsche dir einen „schönen Schönen“. Das funktioniert zwar, ist aber doch etwas viel des Guten. In Hamburg hört man meist nur den einfachen Gruß. Der doppelte Gruß gilt in manchen Ecken eher als „Gesabbel“ – alles andere ist dann eher Klönschnack. Wollte ihr weitere Weisheiten entdecken, guckt doch mal hier.
Ein friesisches Substrat oder eine Verkürzung?
Der Duden folgt der Hypothese, wonach MOIN ein Überbleibsel der friesischen Sprache sei, also ein Substrat (Ein Element einer alten Sprache, die auf ihrem Territorium von einer zweiten Sprache überdeckt wurde und anschliessend verschwand, weil sie nicht mehr gebraucht wurde. Die zweite Sprache, in diesem Fall das Mittelniederdeutsche, kann aber einige Wörter der ersten Sprache in seinen Wortschatz aufnehmen.). Es soll ’schön‘ bedeuten und verwandt mit der Niederländischen Sprache sein.
fri. mōi => moi(e) => moin
Neben der Erklärung des Dudens gibt es noch eine andere Hypothese. Aber das ist alles Theorie.
Was meiner Meinung so gar nicht geht ist: MOINSEN – oder was ist Eure Meinung. Das ist so hergezogen bei den Haaren… Das sträuben sich bei mir die Nackenhaare…
Versucht es selber einmal mit einem wärmenden „Moin“
Versucht es doch selber einfach mal in Hamburg oder in Norddeutschland mit einem „Moin„. Ein Gruß für den Briefträger, die Nachbarin, die Kiosk Besitzerin, dem Busfahrer oder zu eurem Chef oder Chefin. Ganz besonders mutig seid ihr, wenn ihr einfach wahllos beim Spazierengehen oder Fahrradfahren Menschen grüßt – Ihr werdet sehen, ein Lächeln kommt dem Gegenüber immer über die Lippen und seit versichert: Es gibt Karma Punkte!
Denn eines ist ja sonnenklar, auch wenn die Norddeutschen immer etwas Wortkarg sind, unser Gruß ist Ausdruck von Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit. Nicht ohne Grund machte die Refugees Welcome Kampagne 2015 „In Hamburg sagt man Moin!“ zu ihrem Slogan.