Dieses Mal musste ich mich gar nicht auf die Suche nach einem typischen Hamburch-Event machen, da dieses Event zu Hamburch gehört, wie die Schiffe in den Hafen.
Nach 6 Renntagen erfolgt am Sonntag jedes Jahr das Highlight der Woche. Das große Derby mit neunzehn 3-Jährigen Pferden die auf 2400m um das heißbegehrte Blaue Bank kämpfen.
Ankommen und vorbereiten
Angekommen an der U-Bahn Station treffe ich mich mit meiner Oma und meinem Onkel und wir gehen wie jedes Jahr durch den kleinen Nebeneingang um uns langersehnten Karten zu kaufen. Dann wird immer eine gute Position zwischen Getränkewagen und Wettstation, mit gutem Blick auf das Ziel gewählt, um anschließend im Programmheft die Favoriten der jeweiligen Rennen auszumachen. Alle halbe Stunde findet ein Rennen statt auf das man wetten kann. Hierbei zählt nicht die Summe, denn auch 0,50 € sind als Wetteinsatz möglich und auch damit kann man einiges abstauben. Was mir sofort auffällt, ist dass das Pferd „Landofhopeandglory“ aus einem Irischen Stall für 65.000 € mit einem fantastischen Jockey nachgemeldet wurde. Da scheint sich jemand wohl sehr sicher zu sein, dass sein Pferd gewinnt – ob das mein Favorit wird? Mal schauen!
Einen Blick auf die Elite werfen
Wenn ich mich ein kleines bisschen vorbereitet habe, drehe ich immer gerne eine Runde auf dem Gelände. Zuerst laufe ich auf die große Tribüne zu und schaue mir die elegant gekleideten Frauen mit pompösen Hüten oder dezenten kleinen Blumen im Haar an. Die Hutparade ist jedes Jahr ein großes Ereignis, dass zum Derby genauso gehört wie der Jockey aufs Pferd. Hierbei wird zwischen einem Kinderwettbewerb und einem für Erwachsene unterschieden. Die Damen erhalten im Anschluss für ihren guten Geschmack ein tolles Präsent und stehen für einen Augenblick im Rampenlicht.
Pferde wohin das Auge reicht
Geht man dann vor der Tribüne durch einen Tunnel kommt auf die andere Seite der Rennbahn und kann sich dort Kleidung kaufen, Kaffee trinken oder die wunderschönen Pferde begutachten. Vor dem jeweiligen Rennen werden sie noch einmal herumgeführt und präsentiert. Somit kann sich jemand, der professionell wettet einen guten Eindruck von der aktuellen Fassung des Pferdes verschaffen.
Dem 147. Derby immer näher
Nach einigen Rennen wird mir schnell klar, dass das Glück heute leider nicht auf meiner Seite ist. Deswegen setze ich eine Runde aus und konzentriere mich auf das letzte Rennen. Hier stehen viele Favoriten am Start. Jeder von ihnen ist mindestens 1 Millionen Euro wert und hat eine tolle Saison hinter sich. Meine Entscheidung steht fest, ich setze auf Boscaccio. Er scheint mir auf dem weichen Boden eine gute Wahl zu sein und jetzt fängt auch schon die Aufregung an.
Gänsehaut pur
Und dann ist es so weit. Die Pferde gehen an den Start und werden in die Boxen gebracht. Die Spannung steigt. Der Start erfolgt und sie laufen los. Jeder feuert seinen Favoriten an und ist vollkommen konzentriert. Nach der Runde kommen sie um die Kurve. Der Kommentator überschlägt sich fast vor Aufregung. Der erste Kopf guckt um die Ecke. Die nächsten Folgen. Es ist ein Kopf an Kopf rennen. Es herrscht unwahrscheinlich wenig Abstand zwischen den Pferden – Hochspannung! Auf der Zielgeraden gibt es noch einmal einen Führungswechsel. Isfahan zieht vor und gewinnt mit einer Nasenspitze Vorsprung das Rennen.
Fazit:
Zu schade! Leider habe ich dieses Jahr nichts gewonnen, trotzdem gehe ich mit strahlenden Augen nach Hause. Es war ein schöner Tag und es waren viele tolle Rennen. Mein Adrenalin muss sich erst einmal beruhigen, Gott sei Dank habe ich noch ein Jahr Zeit. Wer noch nie auf der Horner Rennbahn war, sollte sich dieses Ereignis nächstes Jahr auf keinen Fall entgehen lassen. Es ist eine klassische Veranstaltung und man sollte mindestens 1 Mal dort gewesen sein.