Die Speicherstadt ist eines der Wahrzeichen Hamburgs und zieht mit ihrer beeindruckenden Architektur, den historischen Lagerhäusern und den malerischen Fleeten jährlich Millionen von Besuchern an, die sowohl zu Fuß oder auf einer Barkasse die Speicherstadt entdecken.
Sie ist der größte zusammenhängende Lagerhauskomplex der Welt und ein bedeutendes UNESCO-Weltkulturerbe. Doch was macht die Speicherstadt so besonders? Wir stellen Euch hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Speicherstadt vor und geben viele Tipps, was man in der Speicherstadt und der angrenzenden HafenCity erleben kann und welche Spots zum Sightseeing einladen.
Die Geschichte der Speicherstadt in Hamburg
Der Bau der Speicherstadt begann 1883, als Hamburg ein Freihafen wurde. Die alten Wohnviertel auf den Elbinseln Kehrwieder und Wandrahm wurden abgerissen, um dadurch Platz für den neuen Lagerhauskomplex zu schaffen. Rund 20.000 Menschen mussten umgesiedelt werden, was ein enormer Kraftakt damals war. Die Speicherstadt wurde zwischen 1885 und 1927 in mehreren Bauphasen errichtet und entwickelte sich zu einem zentralen Handelsplatz für Kaffee, Tee, Gewürze, Tabak und Orientteppiche.
Die Lagerhäuser wurden auf Eichenpfählen errichtet und mit rotem Backstein im neugotischen Stil gebaut. Die charakteristischen Giebel und Türme prägen bis heute das Stadtbild. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Speicherstadt stark zerstört, aber in den Nachkriegsjahren sorgfältig restauriert. 1991 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt, und 2015 folgte die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste.
Das Gebiet der Speicherstadt erstreckt sich vom vom Baumwall, der Kehrwiederspitze und dem Sandtorhöft im Westen bis hin zum ehemaligen Teerhof bei der Oberbaumbrücke im Osten. Es ist durchzogen von Fleeten, auf denen die Barkassen früher die Lagerhäuser anfahren konnten.
Die Speicherstadt als Freihandelshafen
Im Zollanschlussabkommen vom 25. Mai 1881 wurde zwischen Hamburg und dem Deutschen Reich der Bau dieses Freihafens vereinbart. Dadurch wurde die Aufnahme der Stadt in den Deutschen Zollverein möglich. Um den Handel im Hafen nicht durch Zölle zu belasten, wurde die Schaffung dieses Areals nötig. Der Freihafen zählte nämlich nicht zum deutschen Zollgebiet. In dieser Enklave sollte weiterhin das angestammte Privileg der Hamburger Kaufleute gelten, zollfrei Importgüter zu lagern, zu veredeln und zu verarbeiten. Als Hamburg 1888 dem Deutschen Zollverein beitrat, wurde der erste Abschnitt der Speicherstadt als Freihafengebiet eröffnet. Aus diesem Grund musste man auch in den späten 80ern immer damit rechnen, dass wenn man in die Speicherstadt wollte, dass man durch Zollbeamte kontrolliert wurde.
Die Speicherstadt heute
Heute beträgt die Nutzfläche der Speicherstadt etwa 630.000 Quadratmeter und beherbergt neben zahlreichen Teppichhändlern und Agenturen diverse Museen, wie das Speicherstadtmuseum oder auch das Zollmuseum. Am Neuen Wandrahm ist seit 2006 die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) untergebracht, die 2005 aus dem ehemaligen Amt für Strom- und Hafenbau der Stadt Hamburg hervorging.
Die Top-Sehenswürdigkeiten der Speicherstadt
Miniatur Wunderland
Das Miniatur Wunderland ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt und eine der beliebtesten Attraktionen Deutschlands. Besucher können detailverliebte Miniaturwelten aus aller Welt bestaunen, darunter die Alpen, Skandinavien und sogar Las Vegas. Ein Highlight ist der Flughafen Knuffingen, wo Flugzeuge realistisch starten und landen. Hier geht’s zur Website.
Hamburg Dungeon
Wer Lust auf eine spannende Zeitreise in die dunkle Vergangenheit Hamburgs hat, ist im Hamburg Dungeon genau richtig. Mit interaktiven Shows und Live-Schauspielern werden die Pest, die Sturmflut von 1717 oder die berüchtigten Piraten der Hansestadt zum Leben erweckt.
Speicherstadtmuseum
Das Speicherstadtmuseum gibt Einblicke in die Geschichte der Lagerhäuser, den Handel mit Gewürzen und Kaffee sowie das Leben der Kaufleute und Arbeiter früherer Zeiten. Hier kann man historische Büros, alte Handelsdokumente und originale Transportmittel bestaunen.
Internationales Maritimes Museum
Das Internationale Maritime Museum im historischen Kaispeicher B zeigt auf neun Etagen faszinierende Exponate zur Seefahrtsgeschichte. Besucher entdecken hier Schiffsmodelle, maritime Kunstwerke und interaktive Ausstellungen – ein Muss für Schifffahrtsfans.
Kaffeerösterei Burg
Die Kaffeerösterei Burg in der Speicherstadt ist ein Paradies für Kaffeeliebhaber. Hier kann man frisch gerösteten Kaffee probieren, mehr über die Bohnenherkunft erfahren und den einzigartigen Duft genießen.
Ein Blick auf das Wasserschloß
Das Wasserschloss liegt auf einer Halbinsel in exponierter Lage zwischen zwei Fleeten: am Zusammenfluss von Wandrahmsfleet und Holländischbrookfleet. Die offizielle Adresse ist: Dienerreihe 4, 20457 Hamburg. Es ist eines der am meisten fotografierten Bauten in Hamburg, neben dem Michel oder der Elbphilharmonie. Das Gebäude wird heute als Teekontor und als Genussgastronomie genutzt.

Erlebnisse rund um die Speicherstadt
Eine Barkassenfahrt durch die Fleete
Eine Hafenrundfahrt gehört zu den Klassikern in Hamburg, aber eine Fahrt mit einer Barkasse durch die engen Kanäle der Speicherstadt ist ein ganz besonderes Erlebnis. Besonders beeindruckend ist die Tour in den Abendstunden, wenn die historischen Lagerhäuser stimmungsvoll beleuchtet sind.

Die Elbphilharmonie besuchen
Nur einen kurzen Spaziergang von der Speicherstadt entfernt liegt die Elbphilharmonie. Selbst wenn man kein Konzert besucht, lohnt sich ein Ausflug auf die Plaza der Elphi, um den atemberaubenden Blick auf die Stadt, die Hafencity und den Hafen zu genießen.
Die HafenCity erkunden
Direkt angrenzend an die Speicherstadt befindet sich die moderne HafenCity. Hier kann man durch futuristische Architektur flanieren, das Maritime Museum besuchen oder an den Magellan-Terrassen entspannen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Marco-Polo-Towers mit seinen exklusiven Cafés und Restaurants, aber auch sonst gibt es unzählige Café und Restaurants.
Traditionellen Fischbrötchen-Genuss erleben
Ein Besuch in Hamburg wäre nicht komplett ohne ein frisches Fischbrötchen. In der Speicherstadt gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich kulinarische verwöhnen zu lassen. Allerdings sind die richtig guten Fischbrötchen eher an den Landungsbrücken zu haben. Wenn ihr was vernünftiges essen wollt, dann lohnt ein Blick in die Oberhafen Kantine oder in die Hobenköök. Auch das ist beides etwas abseits, aber sehr gute Küche. Das Labskaus in der Oberhafen Kantine ist sehr zu empfehlen, auch wenn dort (oder gerade deswegen) die Einrichtung Schief und Krumm ist.
Die Speicherstadt, immer ein großes Erlebnis in Hamburg
Die Speicherstadt ist weit mehr als ein historisches Denkmal – sie ist ein lebendiges Viertel voller Geschichte, Kultur und moderner Erlebnisse. Egal, ob man sich für Architektur, Geschichte, Kultur oder kulinarische Highlights interessiert, hier kommt jeder auf seine Kosten. Ein Besuch lohnt sich sowohl für Erstbesucher als auch für eingefleischte Hamburg-Fans, die die Hansestadt aus einer neuen Perspektive entdecken möchten.
Kurz und Knapp zur Speicherstadt
Für wen? Alle Hamburg Besucher, Einwohner, Erwachsene & Kinder
Wo: Startet am Baumwall (U3) oder bis zum Oberhafen
Website: Infos hier
Anreise? Per Öffentlicher Nahverkehr (U3 bis Baumwall, mit dem Bus, oder mit der Fähre)
Unbedingt ansehen! „Miniuaturwunderland“ und Elbphilharmonie
Soviel Zeit muss sein! 2 Stunden, mit Konzert ggf. länger
Verpflegung: Restaurants, Cafés und Bars gibt es überall in der Speicherstadt.
Tipp! Bucht eine Hafenrundfahrt durch die Speicherstadt – ist nur bei Niedrigwasser möglich!