Endlich hat mich das Bücher-Fieber wieder gepackt. Viel zu lange fehlte es an Zeit und Ruhe für ein gutes Buch. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Und so habe ich gleich drei zusammenhängende Bücher einer Jahrhunderttrilogie in Hamburg gelesen. Eine absolute Leseempfehlung von mir!
Worum es geht?
Die Jahrhundertrilogie von Carmen Korn spielt in Hamburg. Die Geschichte beginnt nach dem ersten Weltkrieg. Mittelpunkt der Erzählung sind vier Frauen aus unterschiedlichsten Lebenssituationen. Im Laufe der Zeit kreuzen sich ihre Wege in ihrer Heimatstadt Hamburg. Dabei werden sowohl die Eindrücke aus der Hansestadt als auch aus dem Leben der vier Frauen geschildert. Die Autorin legt hier Wert auf Details und schildert sehr genau und anschaulich, in welchem Zustand sich Hamburg aber auch das Leben der Protagonisten befindet. Ihr taucht ein in ein altes Hamburg, das bedauerliche Schicksale durchleben musste und sich immer wieder neu erfunden hat.
Für wen sind die Bücher geeignet?
Hamburg-Fans aufgepasst! Hier erlebt ihr Hamburg besonders detailverliebt beschrieben. Die Bücher zeigen auf der letzten Seite eine Karte der Stadt. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt die Geschichte hauptsächlich in Barmbek und Winterhude. Während der Nachkriegszeit wird ganz Hamburg beleuchtet und im Wiederaufbau dargestellt. Im dritten Band spielt sogar Ost-Berlin eine wichtige Rolle.
Ein Interesse an Geschichte ist von Vorteil. Denn wer auf eine Erläuterung zu den politischen Situationen oder Abläufen wartet, der ist hier falsch. Die Jahrhunderttrilogie ist alles andere als eine schnöde Geschichtsstunde. Ein gewisses Maß an Wissen wird vorausgesetzt. Die Leben der Hauptfiguren werden dabei dann entsprechend in den historischen Zusammenhang gesetzt, um die Tragik oder aber auch die makabren Abläufe des Lebens darzustellen.
Mein persönliches Fazit: Jahrhunderttrilogie
Ich kann euch die Jahrhunderttrilogie nur ans Herz legen. Die Geschichten der vier Frauen und ihrer Familien greifen immer wieder ineinander. Sie werden Freundinnen, Mütter, Großmütter und spiegeln die unterschiedlichsten Schicksale von Hamburger Familien in der damaligen Zeit. Und auch wenn es das Wort Jahrhunderttrilogie schon sagt und es bei einer Hauptfigur, die 1900 geboren ist, nur logisch ist: Ich saß trotzdem mit feuchten Augen in der U3 und hatte das Gefühl Abschied zu nehmen von Personen, die ich schon lange kenne. Gefühlt 100 Jahre! 😊 Ich tröste mich aktuell mit dem Hörbuch und beginne die Geschichte mit den vier Frauen einfach noch einmal von vorne.
Ich würde mich darüber freuen, wenn diese großartige Hamburger Jahrhunderttrilogie irgendwann im Stil von “Ku´damm 56” verfilmt wird!