Seit ca. anderthalb Jahren treffe ich mich regelmäßig mit meiner Busenfreundin, um gemeinsam auf den Altonaer Fischmarkt zu gehen. Herrlich, wenn man bei der S-Bahn-Station Landungsbrücken aussteigt und den noch nass-kalten Hafengeruch schnuppert. Zusammen mit etlichen Touristen und Jenen, die die Nacht auf dem Kiez durchzecht haben, geht es vorbei am Duo mit dem Schifferklavier und StrandPauli, entgegen dem erwachenden Tag und die Hafentreppe runter zu den ersten Verkaufsständen.
Mittlerweile gibt es rund 700 Stände und nicht nur Fisch! :) Ein Muss für jeden, der noch nie da war, sind die Marktschreier wie „Nudel Olli“ und der legendäre „Aale Dieter“. Irgendwann kennt man alle Sprüche, muss aber dennoch schmunzeln, wenn die Touristen kreischen oder gar erröten, wenn Aale Dieter sagt, was man so alles mit dem Aal…
Wir schlagen uns durch zum Matjes-Brötchen. Hier probieren wir immer mal einen anderen Stand aus. Man will ja testen und vergleichen. Matjes ist salzig und schreit förmlich nach etwas zum Nachspülen also weiter Richtung Auktionshalle. Direkt vor der wunderschönen Halle steht Sonnyboy Martin Gold, der seine Saftis an die Frau oder den Mann bringen will. Aufgefallen ist er uns vor einiger Zeit durch seine erfrischende Art und den durchdringenden Mannheimer Dialekt. Heute bleiben wir nur für einen kurzen Klönschnack stehen.
Die Auktionshalle gilt als Eventlocation und bietet neben dem sonntäglichen Musikaufgebot auch andere Attraktionen, wie zum Silvesterpartys oder Oktoberfeste. Aber sonntags gibt es hier wechselseitig von zwei Bühnen was auf die Ohren. Mal mehr Mal weniger gut gecovert, aber spaßig ist es immer und nach einigen Besuchen entdeckt man immer wieder dieselben Gesichter.
Wenn das Matjesbrötchen nach dem ersten Bier gut gerutscht ist, kann man auch schon mal das Tanzbein schwingen oder einfach vor der Auktionshalle die Hafenstimmung wahrnehmen. Ich persönlich finde diese Stimmung wunderbar, die entfernten Marktschreier, im Hintergrund die Musik aus der Halle, der Sonnenaufgang im Hafen und das Treiben auf dem Wasser, gemischt mit einem viel zu frühen Bier in der Hand hat es doch was Besonderes.
Mein persönlicher Tipp:
Wer dann mal die Örtlichkeiten aufsuchen muss, sollte unbedingt die Toilettenfenster öffnen, denn dieser Ausblick ist Gold wert. Bei schönem Wetter kann man von dort oben traumhafte Bilder machen.